Sabina Koch-Bagdanoite hat im Paderborner Stadtteil Mastbruch eine kleine Oase eingerichtet, die zu entdecken unbedingt lohnt. In dem kleinen, gemütlichen Ladelokal von „Be Mal“ kann man seine eigenen Keramikstücke auf vielfältige Weise gestalten und verbringt dabei garantiert eine entspannte und schöne Zeit.
Auch Menschen, die sich eher als „Kreativ-Legastheniker“ einordnen würden, sollten hier weiterlesen! Ebenso waren nämlich in unserem Ausflugsteam mehrere Leute anwesend, die ihr handarbeitliches Geschick gerne mit „mein Können steht leider weit hinter meinen Ansprüchen zurück“ beschreiben. Wir hatten uns viel Spaß beim Machen vorgenommen und einfach keinerlei Erwartungen in die Ergebnisse gesetzt. Am Ende aber konnten wir alle richtig stolz auf unsere Kunstwerke sein.
Am Anfang steht die Qual der Wahl, denn eine komplette Wand des Studios nehmen Regale mit Keramikrohlingen ein, aus denen man auswählt, was man gestalten möchte. Der Preis für den jeweiligen Rohling deckt gleichzeitig auch weitere Materialkosten, Glasieren und Brennen ab. Dabei bleiben keine Wünsche offen. Vom Kühlschrankmagneten über Pony-Figuren und Spardosen bis zur Teekanne oder Salatschale „Super Bowl“ erstrecken sich großartige Möglichkeiten, um sich kreativ auszutoben. Dieser Eindruck verstärkt sich dann, wenn Frau Koch-Bagdanoite erklärt, welche Techniken man anwenden kann und welche Vielfalt von Materialien und Werkzeugen sie zur Verfügung stellt. Man kann so richtig aus dem Vollen schöpfen. Nach der Gestaltung übernimmt die Inhaberin das Glasieren und Brennen, so dass die fertigen Stücke nach ein paar Tagen abgeholt werden können.
Unser Testteam war dieses Mal gar keines, denn wir waren zwar sehr neugierig auf das Studio, aber eigentlich nicht in „dienstlicher“ Mission vor Ort. Dann aber hat es uns allen so gut gefallen, dass wir hier sehr, sehr gerne darüber berichten. Ursprünglich haben wir einfach einen Ausflug mit der ganzen Familie von Oma (83 Jahre) bis Enkelin (6 Jahre) gemacht. Und dann hatten wir den perfekten Vormittag an einem regnerischen Samstag.
ERWACHSENENMEINUNG
Zögerlich näherten wir uns der Auswahl an Rohlingen und schielten ehrfurchtsvoll rüber zu den fertigen Stücken, nicht annehmend, dass wir etwas ähnlich Kunstvolles herstellen könnten. Aber Frau Koch-Bagdanoite versprühte derart viel ruhige Motivation und überzeugten Optimismus, dass wir uns dann vertrauensvoll doch das herausnahmen, was wir gerne haben wollten. Natürlich brauchten wir hier und da Ratschläge oder mussten nochmal nachfragen, aber letztlich siegte die Freude am Tun. Außerdem sieht man schnell ein Ergebnis und bekommt eine Ahnung davon, wie das Ergebnis aussehen könnte. Wunderbar ist es natürlich, aus all diesen Möglichkeiten auswählen zu können. Allein vor der Farbauswahl kommt man ins Schwelgen. Für kleine Pausen werden übrigens auch Getränke und kleine Leckereien angeboten. Beeindruckend war nicht nur die Ruhe und Souveränität, mit der hier die Kreativität aus uns herausgelockt wurde, sondern vor allem auch, wie man es schafft, alles so sauber zu halten, denn das Studio ist hell, weiß und freundlich eingerichtet. Dabei sieht alles aus, als wären eben noch nicht unzählige Farbattacken auf die Tische und Stühle geritten worden. Aber uns wurde mehrfach versichert und vorgeführt, dass die Farbe sich bestens ab- und auswaschen lässt. Nur einmal geriet Frau Koch-Bagdanoite bei allem Anspornen und Ermutigen kurz und nur ein kleines Bisschen aus der Ruhe, als wir nämlich wissen wollten, wie das mit dem Glasieren geht. Das nämlich macht dann doch besser der Profi.
KINDERMEINUNG
Die Kinder stellten sich jedenfalls schon mal viel weniger an, was Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten anging. Sie legten gleich los. Ob Schablonieren oder Tupfen – an alles trauten sie sich heran, und wurden eher ein bisschen beraten, als dass man ihnen hätte helfen müssen. Besonderes Highlight war die Blubbertechnik, bei der man Wasser und Farbe mischt und in einem Becher aufblubbert. Da alle Farben ungiftig sind, wäre ein versehentliches Verschlucken übrigens auch kein Drama. Die Blubberblasen verteilt man auf der Keramik und beim Zerplatzen ergeben sich irre Muster. Im Keramikstudio lassen sich auch Kinder- und Teenie-Geburtstage buchen, und ganz sicher sind die ein tolles Event. Aber auch mit ganz Kleinen kann man schon herkommen, um beispielsweise Hand- oder Fußabdrücke auf Keramik zu bannen.
Wir waren ganz sicher nicht zum letzten Mal bei Be Mal, und wer auch dorthin möchte, kann sich zu den Öffnungszeiten einfach auf den Weg machen oder sich als Gruppe anmelden. Weitere Infos unter www.be-mal.de
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