Hofgut Schloss Hamborn und Umgebung

Tiere und Spielplätze

Wenn dieser Ausflugstipp erscheint, werden hoffentlich die dicken Jacken und warmen Mützen auf den Bildern schon wieder eingemottet sein. Aber unser Testteam brauchte sie noch dringend, als es sich Mitte Januar ausgiebig in Hamborn umschaute. Wenn es endlich wieder wärmer wird, gibt es doch nichts Besseres, als schöne Landschaft und interessante Spazierwege. Rund um Schloss Hamborn bieten sich dazu Möglichkeiten für Familien mit Kindern aller Altersgruppen. Wir haben uns vor allem auf die Tiere und Spielplätze konzentriert, aber für größere Füße kann man den Ausflug noch prima ausweiten bis hin zum Kapelle Hilligen Seele und/oder den Haxtergrund und den Haxterberg. Für welche Teilstrecke man sich entscheidet oder auch, wenn man die große Runde nimmt (wie sie zum Beispiel im Buch „Die schönsten Wanderungen im Paderborner Land und Eggegebirge“, erschienen im HEFT-Verlag, gleich als erste Tour beschrieben wird), es gibt immer tolle Wege und Ausblicke und ebenso schöne Möglichkeiten einzukehren. Ob mit Blick auf das Rollfeld am Haxterberg bei „Wolke 7“, direkt am schönen Spielplatz im „Wald- und Wiesencafé“, zum vielleicht leckersten Apfelkuchen der Stadt bei „Weyhers“ oder direkt in Schloss Hamborn im „Café Alte Schule“.

Von Schloss Hamborn kennen viele Familien vor allem die Schulen und den Kindergarten. Dort gibt es aber so vieles mehr. Bei einem Besuch im Natura-Laden findet man Bio-Lebensmittel und Kosmetika und kann seinen Einkauf mit einem Spaziergang verbinden. Es gibt eine Gärtnerei, eine Filzwerkstatt, einen Reitstall und vor allem Landwirtschaft, bei der man sich davon überzeugen kann, dass sie nachhaltig und ökologisch betrieben wird.

Hofgut Schloss Hamborn

Unser Testteam startete am Hofgut Schloss Hamborn. Seit über 50 Jahren wird dort nach Grundsätzen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft gearbeitet. Das bedeutet Gemüseanbau ebenso wie Viehzucht und -haltung. In drei eigenen Veredelungsbetrieben (Fleischerei, Käserei und Bäckerei) werden die Erzeugnisse direkt weiter verarbeitet. Neben dem Naturamarkt ist das Hofgut mit Ständen auf verschiedenen Märkten vertreten und bietet Ökokisten im Lieferservice an. Direkt am Hof kann man sich die Milch auch selbst abholen, denn dort steht ein Milchautomat. Wir haben die Lieferanten vor Ort besucht: Die Kühe kuschelten sich in ihrem Freiluftstall gemütlich ins Stroh. Dabei beeindruckte der Bulle mit Nasenring, grimmigem Blick und spitzen Hörnern, und ein noch ganz frisches Kälbchen schlummerte friedlich neben seiner Mami. Die übrigen Damen ließen sich gern beim Futtern und Trinken anschauen und auch streicheln. Nebenher strichen uns wohl genährte Katzen um die Beine – wenn man schon direkt an der Milchquelle lebt, gönnt man sich auch mal ein bisschen mehr Speck auf den Rippen. Ein kleiner Spaziergang führte uns zum Schülerhof, der Teil der pädagogischen Arbeit von Kindergarten und Schule in Schloss Hamborn ist. Schnatterige Enten, stolze Gänse und echt – es lässt sich nicht schön reden J – FETTE Schweine begrüßten uns. Im Stall kuschelten sich viele süße Schweinchen aneinander. Die Schafe waren sichtbar hochschwanger, so dass man sicherlich viele niedliche Lämmchen zu sehen bekommt, wenn man zur rechten Zeit nach Hamborn fährt. Zwischen 16 und 17 Uhr findet dort die Fütterung statt, und wenn dann eine Schafmama ihr Kleines nicht allein versorgen kann, ergibt sich die Möglichkeit, bei der Flaschenfütterung zuzuschauen. Zum Abschluss, also vor Kaffee und Kuchen, tobten die Kinder noch auf dem Spielplatz, der vor allem deshalb so schön ist, weil er gleichzeitig einfach und besonders ist. Es gibt eine Rutsche, aber nicht irgendeine, sondern eine, die vom Berg hinunterführt. Die beiden Schaukeln sind miteinander verbunden, so dass man auf und ab hüpfen kann. Den Wasserspielplatz haben wir dieses Mal nicht getestet; das muss die geneigte Leserschaft dann selbst nachholen, aber von früheren Besuchen her können wir auch den sehr empfehlen.

ELTERNMEINUNG:

Eine trächtige Kuh erregte mit ihrer Leibesfülle vor allem bei uns Müttern echtes Mitleid, und wie wir erfuhren  war die noch gar nicht so lange trächtig. Uns gefiel die Ungezwungenheit, die man hier spürt. Es gibt kaum Warn- oder Verbotsschilder, und eben deshalb benimmt man sich einfach. Die Kinder fanden es toll, überall nah dran zu sein und einen echten Bauernhof zu sehen, der nicht als Schaubetrieb angelegt wurde. Und das dieser Besuch unseren Stadtkindern richtig gut getan hat, merkten wir spätestens, als eines von ihnen (wir verraten nicht, wer es war) sich empörte, dass die Kühe alle verkauft würden, schließlich hätten sie schon Preisschilder in den Ohren :-).

Sonntagsspaziergang mit Abwechslung

Wenn man seine Kinder an die frische Luft kriegen möchte, ist man hier goldrichtig. An Wochentagen lässt sich der Einkauf zum Ausflug ausweiten, an Wochenenden gibt es immer noch so viel zu sehen, dass den Kindern gar nicht auffällt, dass sie gerade einen oft als langweilig verschrien Sonntagsspaziergang machen. Man kann hier einfach eine Verbindung aus allem finden, was man so möchte: Erleben, Gucken, Lernen, Spielen, Kulinarisches, Shopping, Natur, Tiere, Spielplatz. Es empfiehlt sich übrigens auch sehr, eines der vielen Feste oder die Kulturveranstaltungen zu besuchen, die rund ums Jahr stattfinden. Vor allem muss man den Besuch nicht groß planen. Das geht zwischendurch, wenn einfach das Wetter nach draußen lockt, und ebenso, wenn es so kalt ist wie an unserem Test-Tag. Man packt ein Picknick ein oder versorgt sich direkt vor Ort – alles ist möglich. Faszinierend ist, dass man nur ein bisschen raus fährt und hier in eine ganz andere Welt eintauchen kann.

KINDERMEINUNG:

Eiersammeln und Kälbchenstreicheln

Amrei und Elisa (beide 9 Jahre), Julius (7 Jahre) und Paula (3 Jahre) waren zum Testen unterwegs. Ihnen machte die Kälte kein bisschen aus, denn es gab so viel zu gucken. Den großen Mädchen Amrei und Elisa gefielen die Kühe am Hofgut am besten. Vor allem die, die sich so gut streicheln ließen und natürlich die zutraulichen Kälbchen im abgeteilten Stall, auch wenn diese großzügig Hände und Jacken abschleckten. Mit den halbwüchsigen Exemplaren befanden sie sich gleich auf Augenhöhe. Und eine Katze, die sich derart bereitwillig streicheln lässt, stößt selbstverständlich auf Gegenliebe. Paula ging besonders unbefangen auf alle Tiere zu und fand das ganz klasse. Vor allem die Hühner gefielen ihr, die tatsächlich genau die Geräusche machen, die man ihr immer vorgesagt hatte. Zu unser aller Glück wurden gerade die Hühner am Schülerhof versorgt (210 Hennen und 5 Hähne – kleine Rechenaufgabe), und die Kinder durften in den Dinkelspelzen nach frisch gelegten Eiern suchen und wissen nun, wie rum man sie in die Paletten legt, damit sie nicht kaputt gehen. Julius ist kein großer Tierfreund und genoss somit auch die Gitter zwischen ihm und den Tieren. In deren Schutz wagte er aber auch den einen oder anderen Schritt näher ran. Für ihn war und ist aber das große Kletternetz auf dem Spielplatz das Beste an Schloss Hamborn

Mehr  zu erfahren (auch über die Feste und Markttage auf dem Hof) gibt es unter www.schloss-hamborn.net

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