Ordnungsliebe

Wer in einer durch und durch ordentlichen Familie lebt, muss nicht weiterlesen und gehört zu den wohl meist beneideten Eltern. Wer aber das Gefühl hat, in Sachen Aufräumen wie einst Sisyphos immer wieder alleine vor dem gleichen Berg zu stehen, der/die möchte vielleicht mal diese Strategien ausprobieren, die aus verschiedenen Familien als zumindest ansatzweise erfolgreich vermeldet wurden:

  1. Streik
    Einfach nichts mehr wegräumen und mit den anderen staunend zusehen, wie sich die Dinge im Raum verteilen.

CHANCE: Vielleicht finden die anderen Ordnung eigentlich auch gut.

RISIKO: Vielleicht ist den anderen Ordnung einfach viel egaler als bisher angenommen.

  1. Sammelpunkte
    Für jedes Familienmitglied gibt es an einer zentralen Stelle einen Korb, eine Kiste, einen Stuhl oder ähnliches, auf dem alles gesammelt wird, was zur falschen Zeit am falschen Ort angetroffen wird.

CHANCE: Man muss alles nur bis zu einem Punkt tragen und macht den anderen schon noch klar, dass man ihnen hinterher räumt. Außerdem reicht ein hin und wieder genervtes „Räum endlich auf“ anstatt ständiger Ermahnungen, und so trägt dann jeder wenigstens noch ein bisschen bei.

RISIKO: Die Körbe könnten zu klein sein…

  1. Geldstrafe

Für jedes Teil, das zu zuvor festgelegten Kontrollzeiten nicht an seinem Platz ist, wird ein kleiner Geldbetrag vom Verursacher eingefordert. Die Zahlungen werden gespart und für schöne gemeinsame Urlaube ausgegeben.

CHANCE: Der Geiz überwiegt die Faulheit.

RISIKO: Eine Weltreise könnte drin sein.

  1. Spurensicherung

Was zurecht zum Ärgernis wird, bekommt eine Zettelmarkierung mit Datum: „Ich liege hier seit…“ und macht so das Problem augenfällig.

CHANCE: Ausflüchte werden zwecklos. Einsicht könnte sie ersetzen.

RISIKO: Man schafft eine ganz neue Form von Erinnerungskultur.

Aufräumen Erziehung Kinderzimmer Ordnung