Markus Schmiegel von der KBS Paderborn

An der Giersmauer in Paderborn findet man den Sitz der KBS Paderborn, der Katholischen Bildungsstätte für Erwachsenen- und Familienbildung. Sie ist Anlaufstelle für Familien und Erwachsene in ganz vielfältigen Anliegen und bietet ein Kurs- und Bildungsberatungsprogramm an, das dieser Vielfältigkeit gerecht wird. Markus Schmiegel leitet die KBS Paderborn, und im Gespräch mit ihm stellen wir nicht nur dieses vielfältige Angebot vor, sondern sprechen auch über Fragen und Herausforderungen, die sich Familien in der Erziehung heute stellen.

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Ich kenne diese Einrichtung noch als die „Familienbildungsstätte“, wo meine Mutter im Advent an einen Abend hinging, um Gestecke zu machen. Seitdem hat sich anscheinend einiges verändert.

SCHMIEGEL

Das ist richtig. Solche Kreativkurse bieten wir in dieser Form gar nicht mehr an. „Familienbildungsstätte Paderborn“ meinte nur diesen Standort und war in diesem Gebäude beheimatet. Die KBS Paderborn arbeitet nun viel mehr in der Fläche. Unser Arbeitsgebiet umfasst nicht mehr nur Stadt und Kreis Paderborn, sondern auch den Kreis Höxter und das Dekanat Lippstadt-Rüthen. In diesem Gebiet kooperieren wir eng mit 65 Familienzentren und 160 Kirchengemeinden. Hierbieten wir etwa 1.500 Kurse an.

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Wie ist Ihre genaue Aufgabenstellung – wenn es denn nicht mehr um Koch- und Kreativkurse geht…?

SCHMIEGEL

Unser Auftrag ist ganzheitliche Bildung. Das meint auf jeden Fall  einen kreativen Umgang mit dem Bildungsbegriff. Es lässt sich also nicht bis ins Letzte festlegen, was wir anbieten, und das finde ich auch sehr gut so. Wir leisten Bildungsberatung und unterstützen Gemeinden in ihrer Bildungsarbeit. Außerdem können sich Mitarbeiter sozialer Einrichtungen bei uns weiterbilden und Gesundheits-, Koch- und Bewegungskurse gibt es weiterhin. Zentrales Thema sind allerdings die Elternkurse und die Eltern-Kind-Kurse. Wir wollen Familien unterstützen, die Fragestellungen, die Erziehung ihnen heute aufgibt, zu lösen. Bei uns heißt das „elternbegleitende Bildungsarbeit“.

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Als Mutter vergleiche ich natürlich meine eigene Kindheit mit der meiner Kinder heute. Auch Sie haben – wie fast jeder meiner bisherigen Interviewpartner – das unbeschwerte Spielen in der Natur als eine ihrer schönsten Kindheitserinnerungen in unserem Fragebogen genannt [diesen Fragebogen haben wir hier ausgelassen. Anm. d. Red.]. Gleichzeitig kommt es heute kaum noch vor, dass man Kindern das erlaubt oder vielleicht erlauben kann. Wir hatten deutlich mehr Freizeit, es gab weniger und andere Freizeitangebote, und auch viele andere Entscheidungen mussten unsere Eltern gar nicht treffen. Wie hat sich Erziehung und damit Familienleben Ihrer Ansicht nach in den letzten Jahrzehnten gewandelt?

SCHMIEGEL

Vor allem sind unsere Umgebung, unser Alltag und damit auch unser Familienleben um einiges komplexer geworden.

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Sie meinen die vielen verschiedenen Familienmodelle, die heutzutage gelebt werden?

SCHMIEGEL

Das ist sicher auch etwas, was sich stark gewandelt hat, aber darum geht es mir gar nicht in erster Linie. Ich gebe mal ein Beispiel: Vor nur ein paar Jahrzehnten konnte man seine Autos mit ein bisschen Geschick oft noch selbst reparieren. Die Werkzeugkiste wurde ausgepackt, und dann ging es ans Schrauben. Heute brauchen Sie auf jeden Fall einen Automechatroniker.

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Ich versuche gar nicht mehr, meine Waschmaschine zu verstehen.

SCHMIEGEL

Oder nehmen Sie den Beruf des Kochs: Der geht schon lange nicht mehr in seine Küche und kocht einfach, sondern er muss jede Menge Vorschriften und Empfehlungen beachten. Auf solche Vielschichtigkeit möchten Eltern ihre Kinder vorbereiten und wissen nicht wie.

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Das Fernsehprogramm war auch mal zu Ende, es gab überhaupt nur drei Programme und Internet- und Handys waren gar kein Thema. Ich verstehe schon, was Sie meinen, aber wie kann Ihre Arbeit dabei helfen?

SCHMIEGEL

Es fehlen häufig die Leitbilder. Neue Herausforderungen stellen sich, zu denen man neue Einstellungen finden muss. Man kann oft die eigenen Eltern gar nicht mehr um Rat bitten oder als Vorbild nehmen, weil sich denen ganz andere Fragen gestellt haben. Gleichzeitig muss man bedenken, dass Paderborn eine wachsende, eine Zuzugsstadt ist. Viele Leute haben ihre Familien gar nicht vor Ort. In unseren Kursen wird das ein Stück weit aufgefangen. Die Dozenten und auch die anderen Eltern in der Gruppe bieten eine Art „Docking Station“.

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Welches Kursangebot machen Sie konkret in diesem Bereich?

SCHMIEGEL

Wenn sie mögen, können Eltern schon früh mit ihren Kindern bei uns starten. Das Land NRW hat als Programm den „Elternstart“ speziell für das erste Lebensjahr des Kindes aufgelegt und übernimmt dabei die Kosten für fünf Kurstage.

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Davon habe ich noch gar nichts gehört. Ist das neu?

SCHMIEGEL

Das gibt es seit knapp 2 Jahren. Bei uns werden diese Kurse sehr gut angenommen.

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Wie bekommt man diese Förderung? Muss man dazu einen Antrag stellen?

SCHMIEGEL

Wir handhaben das so, dass wir die Kurse direkt kostenlos anbieten. Einen Antrag muss man selbst nicht stellen. Bei diesen Angeboten arbeiten wir viel mit den Familienzentren oder auch Hebammenpraxen zusammen, da es dazu ja auch spezielle Räume braucht. Beim PEKIP etwa sind die Kinder ja nackt oder nur in Windeln. Dazu muss man schon ein paar Grad höher heizen…

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PEKIP sagt mir noch was – das Prager Eltern-Kind-Programm, bei dem die Kinder nackt sind und die Eltern schwitzen wie blöd. Aber inzwischen gibt es so viele neue Vokabeln. Da ändert sich nämlich auch dauernd was! Was zum Beispiel ist KESS?

SCHMIEGEL

Wie auch bei Triple P geht es in diesen Kursen um ein spezielles Konzept zur Stärkung der Elternkompetenz. Man spricht hier über verschiedene Aspekte, Probleme und Lösungen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema wird ein reflektierteres Handeln erreicht. Man muss sich immer wieder fragen, was man da gerade macht und wie das eigene Verhalten beim Kind ankommt, was es auslöst. So bringt man mehr Verständnis und Ruhe in das Familienleben.

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Das klingt nach sehr viel Anregungen und Reden und Theorie und Kommunikation. Aber möchte man nicht manchmal einfach wissen, was man ganz konkret tun kann? Wie schaffe ich es, dass es endlich durch schläft, dass es sauber wird, dass es mehr gesunde Sachen isst? Wie gehe ich mit Trotzanfällen um, oder wie stehen wir um Himmels willen die Pubertät durch? Wie schaffe ich es, nicht aufzubrausen? Manchmal wünscht man sich doch nichts mehr, als das einem jemand sagt, wo der richtige Schalter ist.

SCHMIEGEL

Aber solche Patentlösungen gibt es nicht. Und letztlich finden die meisten genau das ja furchtbar: Wenn die Oma oder die Tante kommt und kluge Ratschläge erteilt, dann gerne auch ungefragt. Jede Eltern-Kind-Beziehung ist ganz individuell, und Ihr Kind hat ganz andere Schalter als meins. Da ist es sehr viel sinnvoller und hilfreicher, sich grundsätzlich einzustellen und zu hinterfragen. Sicherlich gibt es dann Lebensphasen und Situationen, in denen man nochmal verstärkt Hilfe gebrauchen kann. Solche Themen tauchen oft auch in den Kursen auf. Die Trotzphase zum Beispiel oder aber auch einschneidende Ereignisse, wie Verlust von Großeltern oder Trennung.

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Was halten Sie von Erziehungsratgebern?

SCHMIEGEL

Ich glaube, dass man damit sehr viel Geld verdienen kann. Vielleicht sollte ich auch mal einen schreiben.

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Wenn man sich anschaut, was sich da in den Buchhandlungen türmt, scheint mir das auch eine lukrative Idee zu sein.

SCHMIEGEL

Man kann das lesen, und bestimmt bekommt man auch hier Denkanstöße oder Anregungen, aber ein Wikipedia der Kindererziehung wird man darin nicht finden.

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Mein Sohn und ich waren hier vor einigen Jahren im Mini-Club. Da haben wir uns einmal pro Woche mit anderen getroffen, gesungen, gespielt, gefrühstückt, gebastelt und gequatscht. Sowas gibt es weiterhin?

SCHMIEGEL

Ja, allerdings heißen diese Kurse jetzt Kidix und sind nach den Elternstart-Kursen quasi der nächste Schritt.

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Wenn ich das recht verstanden habe, gibt es im Wesentlichen zwei Säulen der Familienkurse in der KBS: Zum einen die begleitenden Kurse, die mehr oder weniger Kinder bzw. deren Eltern im gleichen Alter zusammen bringen. Das sind Spielgruppen, PEKIP-Kurse, KESS und so weiter. Auf der anderen Seite gibt es auch speziellere Angebote für bestimmte Lebenssituationen. Richtig?

SCHMIEGEL

Genau. Die begleitenden Kurse richten sich an Familien mit Kindern ab etwa drei Monaten bis zum zweiten Lebensjahr. Manche Eltern kommen hierher, weil sie die Wartezeit bis zum Kindergarten überbrücken wollen, andere weil sie arbeiten und gerne diese Zeit mit ihrem Kind intensiv nutzen möchten. Auf jeden Fall kann man hier viele Fragen loswerden und bekommt Antworten, Rat und Hilfe oder eben einfach auch die Erkenntnis, dass es anderen ganz genau so geht. Und für die Kinder ist die Begegnung mit Gleichaltrigen natürlich wichtig und gut. Daher gliedern sich diese Treffen eigentlich immer in die Elternzeit, die Kinderzeit und die gemeinsame Zeit.

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Tatsächlich waren das für uns beide immer Treffen mit Freunden. Mir haben die Gespräche oft geholfen. Ich finde ja, man muss so unendlich viele Entscheidungen treffen, die Außenstehenden vollkommen banal vorkommen mögen, einen aber doch umtreiben. Und dabei konnte diese Gruppe viel helfen, weil sich alle gerade fragen: Welcher Autositz? Beikost wann, wie viel und was? Wie werden wir den Schnuller los? Was machen wir am Wochenende? Man arbeitet sich derart intensiv in ein Thema ein … nur ein Kind ist ja geradezu Verschwendung, wenn man bedenkt, welches Knowhow man sich angeeignet hat, um es mal überspitzt auszudrücken. Andersrum aber habe ich auch erlebt, und das gerne zu Kursbeginn, wenn man sich so schön in der Runde vorstellt, dass es vielen auch darum geht, sich als Supermami zu positionieren.

SCHMIEGEL

Das ist reinste Gruppendynamik – na klar. Natürlich kann man nicht voraussehen, wie sich eine Gruppe entwickelt, aber ein bisschen lässt sich das doch beeinflussen. Die Leiterinnen und die Zeit helfen dabei.

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Wer sind Ihre Kursleiter und Kursleiterinnen? Sind das Honorarkräfte oder Ehrenamtliche?

SCHMIEGEL

Es gibt beides. Wenn wir einen Kurs selbst entwickeln und ins Programm nehmen, sind es unsere Honorar-Dozenten, mit denen wir schon lange zusammenarbeiten. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Kurse in Eigenregie anzubieten. Das tun oft Kirchengemeinden oder andere Gruppen. Dabei unterstützen wir dann in der Öffentlichkeitsarbeit, mit Räumlichkeiten oder auch bei der Akquise von Fördergeldern.

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Wer ist die Zielgruppe, und wer kommt tatsächlich zu Ihnen? Es sind nicht alles Eltern-Kind-Kurse, oder?

SCHMIEGEL

KESS zum Beispiel sind reine Elternkurse, bei denen die Kinder nicht dabei sind, und idealerweise nehmen auch beide Elternteile daran teil. Letztlich nutzt es ja nichts, wenn einer sich hier mit Erziehungsfragen auseinandersetzt und der oder die andere arbeitet nicht mit oder schlimmstenfalls sogar dagegen. So wird unterstrichen, dass die Erziehungsarbeit Teamwork ist. Und die Kommunikation darüber ist immens wichtig und hilfreich.

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Dazu kümmert sich die KBS auch um eine Kinderbetreuung hier im Haus, wie ich weiß. Das gilt auch für Geschwisterkinder, wenn die Eltern mit einem Kind an einem Angebot teilnehmen.

SCHMIEGEL

Richtig. Dazu kann man anfragen, und wenn für eine bestimmte Anzahl von Kindern Bedarf besteht, richten wir eine Betreuungsgruppe für die Dauer ein.

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Den KESS-Kurs gibt es auch am Abend!

SCHMIEGEL

Da würden wir dann sicher schon darauf hinweisen, dass es auch andere Termine gibt und dass das Kind um die Uhrzeit besser zu Hause aufgehoben ist.

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Stellen immer noch die Mütter die Mehrheit der Teilnehmer?

SCHMIEGEL

Schon, aber auch in diesem Punkt ist viel Bewegung. Es kommen immer mehr Väter. Manchmal begleiten auch Großeltern die Kinder oder sogar Tagesmütter. Interessanterweise stellen viele bei der Anmeldung die bange Frage, ob man singen muss. Das scheint ein Angstthema zu sein. Wir versichern dann immer, dass das freiwillig ist und eigentlich ganz selten vorkommt … meistens sind das dann diejenigen, die später am lautesten und mit Begeisterung schmettern.

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Es macht den Kindern aber auch so viel Spaß. Wenn meine Tochter weint, hilft Singen immer.

SCHMIEGEL

Bei uns war es „Lalelu“.

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Ist es zu schaffen, auch die Familien zu erreichen, die vielleicht Hilfe am meisten benötigen, aber nicht auf die Idee kämen, sich anzumelden?

SCHMIEGEL

Das klappt über die Fläche oft ganz gut. Die Familienzentren sind an Kitas angegliedert, und hier vermitteln die Erzieherinnen. Sie sprechen Eltern konkret an und machen sie auf Angebote aufmerksam. Da diese dann häufig auch vor Ort stattfinden, werden die Hemmschwelle und die Hindernisse abgemildert.

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Kann sich jeder die Teilnahme leisten?

SCHMIEGEL

Wenn wir um die schwierige Situation einer Familie wissen, dann finden wir immer eine Lösung. Wir bemühen uns um Geld aus Fördertöpfen, sprechen das Bistum an oder manchmal auch die Gemeinde vor Ort. Da lässt sich immer ein Weg finden und meist auch so, dass die Familie davon gar nicht groß etwas mitbekommen muss. Wir wollen auf keinen Fall, dass in ohnehin schon belastenden Situationen wie z.B. dem Arbeitsplatzverlust, ausgerechnet die Finanzen Hilfe und Erleichterung unerreichbar machen. Man erlebt oft, dass gerade diese Treffen eine stellenweise Erholung für die Familien bedeuten, und das ist natürlich ein Ziel unserer Arbeit.

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Werden auch manchmal Eltern verpflichtet, an Kursen teilzunehmen?

SCHMIEGEL

Wir haben eine Gruppe für Familien, die bereits vom Jugendamt betreut werden. Die Inhalte sind hier darauf ausgelegt, den Wert eines Kindes in und für die Familie zu diskutieren. Auch hier ist die Teilnahme freiwillig, aber gleichzeitig eine Möglichkeit für die Eltern, ihre Kooperationsbereitschaft zu zeigen. Wir möchten natürlich am liebsten Kurse anbieten, die verhindern, dass das Jugendamt eingreifen muss. Dazu steht eine Weiterbildung im Programm, die Menschen an verschiedenen Stellen schulen soll, auf diese Familien zu zu gehen und ihnen zu helfen: „Moderatoren für erschöpfte Eltern“ haben wir das genannt.

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Welche Rolle spielt eine konfessionelle Bindung bei Ihrer Programmgestaltung? Träger der KBS ist schließlich das Erzbistum Paderborn.

SCHMIEGEL

Mir würde jetzt kein Thema einfallen, dass zu unserem Auftrag passt, aber aus kirchlichen Gründen ausgeschlossen wäre.

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Ich hätte jetzt auch gerne ein Beispiel genannt, aber mir fällt keins ein…

SCHMIEGEL

Wir sind themen-und teilnehmeroffen.

Hasenfenster

Wohl aber gibt es spezielle Angebote, die religiös geprägt sind. Ehevorbereitungsseminare zum Beispiel. Machen Sie nicht auch etwas speziell für Kommunionkinder?

SCHMIEGEL

Das übernehmen die Gemeinden zum Großteil. Kommunionkinder und ihre Eltern können bei uns allerdings an einem „Augenblick-Wochenende“ teilnehmen. Dazu fahren sie gemeinsam ein Wochenende weg. Oft ergeben sich in der Kommunionvorbereitung ganz neue Fragen, die Eltern nicht ohne weiteres beantworten können. Um solche und damit die Reflexion des eigenen Glaubens geht es während des Aufenthalts.

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Also eher weniger um reine Detailfragen zu Bibelgeschichten, sondern eher um religiöse Gespräche?

SCHMIEGEL

Genau.

Hasenfenster

Unterliegen Familien- und Eltern-Kind-Kurse auch einem Wandel? Gibt es Mode-Themen? Was ist quasi das „Zumba“ unter ihren Kursen?

SCHMIEGEL

Vor einigen Monaten kam eine Dozentin von einer Weiterbildung mit der Anregung das Thema „Perfektionismus“ zum Kursinhalt zu machen. Wir haben es angeboten und erleben einen regelrechten Ansturm. Offenbar treibt der eigene oder gefühlte Außen-Anspruch nach Perfektion viele Eltern um.

Hasenfenster

Das kann ich mir bestens vorstellen. Das Projekt „Kind“ soll schließlich ebenso gelingen wie das Projekt „Karriere“ oder „Hausbau“. Wenn ich Sie jetzt auch als Vater von zwei Töchtern bitte, mir einen Grundgedanken für Erziehung zu nennen, den man Ihrer Meinung nach beherzigen sollte. Sowas wie den kleinsten Nenner, die Essenz – was wäre das?

SCHMIEGEL

Das ist nicht leicht, aber ich würde sagen: Sich selbst vertrauen! Wenn man sein Kind liebt, kann man nicht wirklich etwas falsch machen. Nächstenliebe bedeutet, den anderen zu lieben wie sich selbst und damit auch, dass man sich selbst lieben muss, um andere zu lieben, es beinhaltet aber ebenso, dem anderen Freiraum zu geben. Ich denke, das trifft es.

Hasenfenster

Danke für dieses nette und aufschlussreiche Gespräch. Ich gehe mit einigen Denkanstößen nach Hause!



Mehr zur KBS und ihrem Angebot:
Tel.: 05251-689858-0
www.kbs-paderborn.de