Früher war das aus Holz: Warum Eltern immer die schönere Kindheit hatten

Moderne Väter haben es auch nicht leicht! Das muss mal gesagt werden. Tillmann Prüfer, Kolumnist, Redakteur und Autor zeigt das in seinem Buch in aller Deutlichkeit. Wer mit ihm durch ein Jahr mit seinen beiden Töchtern, seiner Frau und unerträglichen Plagevätern reist, hat viel Verständnis und viel zu lachen. Jedes Kapitel widmet sich einem Monat und den sich dort stellenden saisonalen Aufgaben. Von Kindergeburtstag über Ostern und Ponyhof bis hin zu Drachenbau und Weihnachtswahnsinn. Am Anfang steht der Vorsatz, im kommenden Jahr ein besonders guter Vater zu sein, und das fordert den ständigen Abgleich mit der eigenen Kindheit. Die Hits der eigenen Erinnerungen gehören unbedingt weitergegeben und die Sachen, die man selbst vermissen musste (und die erstaunlicherweise noch besser haften geblieben sind), sollen die Töchter natürlich auch bekommen. Dumm nur, dass die das nicht nur nicht honorieren, sondern in weiten Teilen sogar boykottieren. Anscheinend wollen die beiden gar keine Super-Kindheit! Das Gegenteilt von „gut“ ist eben oft genug „gut gemeint“. Die Stärke des Buches liegt darin, dass man sich so hervorragend in diesem Vater wiederfindet und dass Tillmann Prüfer so schön ehrlich und pointiert schreibt. Übertreibungen braucht es gar nicht, die nüchterne Schilderung der Ereignisse mit kleinen selbst-reflektorischen Exkursen genügt vollkommen für großen Lesegenuss.

Autor
Tillmann Prüfer
Seitenzahl
304
Preis
8,99 €
ISBN
978-3499629600
Verlag
Rowohlt
Altersempfehlung
ab 0 Jahre

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