LIBORI 2018

Am 23. Juli hat Paderborns Schutzheiliger, Sankt Liborius, Namenstag. Und ab dem darauf folgenden Wochenende verwandelt sich die Innenstadt: ALLE sind auf den Beinen. Auch wer sonst kaum mal in die Stadt fährt oder schon längst aus Paderborn wegziehen musste – zu LIBORI trifft man sich wieder.
Schon als Kind fieberte ich auf diese Woche hin, denn dann gab es Libori-Geld von Oma und einen Bummel übern Berg. Und auf dem Pottmarkt wurde ein neues Portemonnaie, eine neue Tasche oder auch mal der begehrte Spiegel mit NENA-Konterfei gekauft, nachdem man sich die Prozession angeschaut hatte.

Familienfest Libori

Inzwischen ist viel mehr los zu Libori. Die Lücken zwischen Pottmarkt und Berg sind bestens geschlossen, und man kann feiern, Konzerten lauschen, Pause machen, schlemmen, Karussell fahren, einkaufen und vieles mehr. Auch das Angebot für Familien ist gewachsen, und deshalb hat sich gleich am ersten Wochenende unser Testteam auf den Weg gemacht, um Libori 2018 zu erkunden. Unseren ersten Eindruck vermitteln wir hier und freuen uns, wenn ihr eure in den Kommentaren beisteuert.

Lieblingsorte unserer Leser und Leserinnen

Wer kann, fährt mit dem Bus zum Fest, denn die lokalen Busunternehmen haben eigens günstige Fahrpreise und zusätzliche Fahrkartenverkaufstationen an einigen  Haltestellen eingerichtet. Oder man schwingt sich aufs Rad und nutzt zum Beispiel einen der Rad-Tresore, um den Drahtesel bewacht und sicher abzustellen. Zu unseren beiden Libori-Verlosungen in diesem Jahr hatten wir euch gebeten, uns eure Libori-Lieblingsorte mit der Familie zu verraten. Dabei konnten wir drei Ziele ausmachen, die immer wieder genannt wurden: selbstverständlich die Kirmes, dann der Platz der kleinen Künste und ein stilles Plätzchen, um zwischendurch mal eine Pause einzulegen. Und diese drei Kategorien haben wir uns für euch angeschaut.

ELTERNMEINUNG

Das Riesenrad und die Klassiker

Auf der Kirmes ist es vor allem das Riesenrad, das allen gut gefällt, und das als Wahrzeichen des Rummels die Stadt überstrahlt. Der Ausblick über Paderborn ganz oben, wenn man einen Moment anhält, gehört zu den eindrücklichsten Libori-Momenten. Und das eben für die ganze Familie, denn hier treffen sich die Generationen in einer Gondel. Sobald man versteht, dass man besser sitzen bleiben sollte, darf man mit, und auch die älteren Herrschaften mögen noch eine Runde drehen. Das ist also wirklich was für die ganze Familie. Ähnlich ist es übrigens beim Fröschekloppen am Rosentor. Auch das gehört zu den Familientraditionen für viele, bei der man per Katapult Gummifrösche in Blumentöpfe befördern soll.  Manchmal klappt das sogar, hat aber auch viel mit Glück zu tun, macht auf jeden Fall viel Spaß.

Die Kinder neu kennen lernen

Für Eltern ist der Liboriberg immer ein Gradmesser, wie groß die Kinder schon geworden sind. Denn manch einer macht hier seine ersten Erfahrungen auf einem der Kinderkarussells, fliegt im nächsten Jahr dann schon im kleinen Kettenkarussell und so arbeitet man sich vor. Wenn dann Autoscooter und Musikexpress dran sind, erinnert man sich, wie unglaublich erwachsen man sich selbst damals dabei schon vorkam… Außerdem kann man die Temperamente der Kinder gut austesten: Wer stellt sich unerschrocken für die Geisterbahn an, wer zockt mit Leidenschaft am Spielautomaten und wer setzt auf Können beim Dosenwerfen, Entenangeln und Bogenschießen? Wer gerne Kopf steht, traut sich in den Breakdancer  und wer sich richtig was traut, begibt sich in den XXL-Höhenrausch.

Varieté und Limonade

Der Franz-Stock-Platz hat sich auch in diesem Jahr wieder in den Platz der kleinen Künste verwandelt, und wenn die Sonne es zulässt, kann mann sich da gerade auch als Familie gut und lange aufhalten. Das Programm ist unterhaltsam und abwechslungsreich, eine Mischung aus Puppenspiel, Musik und Varieté. Akrobatik, Kuriositäten und Schauspiel in schöner, nostalgischer Atmosphäre entführen ein bisschen in einen Jahrmarkt vergangener Zeiten. Außerdem steht hier wieder der Paderborner Limo-Brunnen. Für die Libori-Neulinge sei erklärt, dass jeden Spätnachmittag auf dem Rathausplatz der Bierbrunnen sprudelt. Wer sich einen entsprechenden Krug gekauft hat, darf sich hier anstellen, um aus dem Riesenfass etwas gezapft zu bekommen. Seit letztem Jahr gibt es dazu das Pendant für Kinder auf dem Franz-Stock-Platz. Nur sprudelt da natürlich Limo.  In diesem Jahr findet man ihn auch besser am Ausgang bei der Städtischen Galerie, erkennbar am Becherverkaufstand direkt daneben und an unserer Hasenfenster-Flagge, die wir dort aufstellen durften. Am Nachmittag ist es zumeist noch nicht zu voll auf dem Platz, so dass man hier mit den Kindern ein bisschen  genießen kann, ohne dass sie bei Fuß gehen müssen.

Eine Oase für zwischendurch

Ähnlich ist es in der Libori-Oase zwischen Grube und Gaukirchweg, die uns ebenfalls von euch vielfach empfohlen wurde. Hier findet man ein relativ abgeschlossenes Gelände mit gastronomischem Angebot, Toiletten (!) und einer Spielwiese in der Mitte, auf der die Kleinen hüpfen und toben können. Ein Geheimtipp ist das allerdings nicht mehr, aber mit etwas Glück findet man ein Plätzchen. Ebenso im Koma-Garten am Konrad-Martin-Haus, der vor allem für seine Waffeln und Schnittchen geschätzt wird. Dorthin kann man gut beim Pottmarktbummel mal kurz abbiegen. Auf dem Weg vom Markt zum Berg (oder natürlich auch umgekehrt) in den Hof des Bonifatiuswerkes.

Das erste Konzert

Libori ist übrigens auch eine perfekte Gelegenheit, um die ersten echten Konzerte anzuhören. Bühnen und Auswahl gibt es ja genug. Wir werden auch in diesem Jahr die Dreadnuts am letzten Samstag auf der Kulturbrunnenbühne vorm Rathaus nicht verpassen!

KINDERMEINUNG

Seit Wochen schon freuen sich die Kinder auf Libori, und natürlich kann man nicht genau sagen, worauf am meisten. Die Stadt kommt einem vor wie ein riesiger Freizeitpark, in dem Langeweile nun mal komplett ausgeschlossen ist. Unterwegs war sozusagen der innere Kreis unseres Testteams, bestehend aus Thea (3), Paula und Milla (7) und Julius (11). Zeitweise hatten wir dann noch die große Cousine dabei, denn die traut sich auch in die richtig spannenden Attraktionen rein.

Schwerelosigkeit und Geisterbahn

Auf dem Liboriberg muss man einfach alles anschauen und ausprobieren. Die Klassiker dürfen dabei  nicht fehlen. Richtig schnell im Kreis drehen und der Schwerelosigkeit zumindest ein bisschen näherkommen. Für Thea ist das noch das Kinderkarussell, für Milla das Kettenkarussell und für Paula in diesem Jahr erstmals der Musikexpress, bei dem man sich krampfhaft festhält, um die Fliehkraft auszutricksen und an den Rand gedrückt zu werden. Aber da saß ja auch ein erwachsener Begleiter, also alles in Butter. Besonders beeindruckt hat die Mädels die Geisterbahn „The Haunted Mansion“, deren Fassade aber auch schon einiges hermacht mit unheimlichen Figuren, schauriger Geräuschkulisse und witzig-gruseligen Aktionen. Drinnen scheiden sich die Geister dann mal wieder, denn während ein kleiner Junger vor uns dann schon doch nicht mehr ganz so gerne in den Wagen einsteigen wollte (ein dringender Termin vermutlich), nahm Paula es alles sehr gelassen. Eher ein Schaudern, als ein Gruseln, aber wer große Brüder zu Hause und einen Onkel an seiner Seite hat, den kann eben nix schocken – es sei denn, plötzlich … aber wir wollen nicht zu viel verraten. Der Große hatte vom letzten Jahr noch Chips dabei und konnte deshalb an einem der Spielautomaten richtig was gewinnen und glücklich nach Hause tragen. Und die Cousine empfiehlt den Breakdancer, denn der „kickt am meisten“. Und der Familienausflug im Autoscooter ließ erahnen, dass beim ein oder anderen bis zum Führerschein noch die Freude am Rempeln nachlassen sollte.

Bitte nicht nachmachen

Zweiter Anlaufpunkt: Platz der kleinen Künste. Da waren wir noch nicht ganz so ausgiebig, denn dorthin kann man immer mal wieder und jeden Nachmittag gehen, um bei einem Glas frisch- und vor allem SELBST gezapfter Limo zuzuschauen. Im letzten Jahr war der absoluter Knaller der Fakir, denn der steht sogar im Guinnessbuch der Rekorde! In diesem Jahr gehört sicherlich die Trampolinnummer zur faszinierenden Bitte-Nicht-Nachmachen-Kategorie. Und die kleineren Kinder strahlen mit den bunten Farben um die Wette.

Soviel fürs erste, wir bleiben dran …

Mehr Tipps

Unsere gesammelten Tipps für einen entspannten Libori-Familien-Bummel findet ihr übrigens hier.

2018 Kirmes Libori Paderborn