Verkehrssicherheitsberater Matthias Bongartz

Kinder sollen und wollen viel nach draußen und dort spielen. Radfahren ist eines der großen Hobbies. Für unser aktuelles Interview war ich deshalb bei der Polizei und habe mit dem Verkehrssicherheitsberater Matthias Bongartz gesprochen, der mir seine Arbeit vorstellte. Außerdem hat er sich Zeit genommen für meine Fragen rund um das Thema „Kinder im Straßenverkehr.“

Traumberuf Polizist

Hasenfenster

Gleich habe ich ganz viele Fragen aus der Kategorie „Stimmt das eigentlich?“, aber wenn ich schon mit jemandem spreche, der einen Beruf hat, den so viele Kinder als Traumberuf angeben, wüsste ich natürlich gerne, wie Sie zu Ihrem Beruf gekommen sind?

BONGARTZ

Damals habe ich mich zusammen mit ein paar Mitschülern bei der Polizei beworben, und  wurde nach einem strengen Auswahlverfahren angenommen. Danach kam für mich nur dieser Weg in Frage.

Hasenfenster

Mich interessiert dabei auch so ein bisschen die Frage, ob man ein bestimmter Typ sein muss, um sich für diesen Beruf zu interessieren. Haben die meisten vielleicht ein besonderes Gerechtigkeitsempfinden oder Pflichtbewusstsein? Waren Sie früher mal Klassensprecher?

BONGARTZ

Tatsächlich war ich Klassensprecher und auch in der Schülervertretung sehr engagiert. Ich denke, Polizisten müssen vor allem Offenheit und gesunden Menschenverstand mitbringen. Natürlich wird man beobachtet, wenn man irgendwo auftritt oder an eine Unfallstelle gerufen wird. Damit sollte man dann auch umgehen können und sich sicher fühlen. Man muss zum Beispiel auch mal entscheiden, nach einem Verkehrsunfall beim Schützenfest jemanden mit zur Blutprobe zu nehmen und wird dann kritisch beäugt. Das muss man aushalten.

Hasenfenster

Darf man als Polizist denn eigentlich auch mal ein Auge zudrücken?

BONGARTZ

Bei Ordnungswidrigkeiten gibt es einen Ermessensspielraum. In einigen Situationen kann man mit einem vernünftigen Gespräch vielleicht sogar mehr erreichen als mit einem ‚Knöllchen’. Aber für Polizisten gilt der sogenannte Strafverfolgungszwang. Wenn ich also etwas von einem Verbrechen mitbekomme, muss ich dem auch nach gehen.

Hasenfenster

Dürfen Sie auch in Ihrer Freizeit jemanden anhalten, der bei Rot über eine Ampel fährt? Manchmal ärgere ich mich so über andere, dass ich mir wünsche, ich könnte das.

BONGARTZ

Das höre ich öfter, aber auch ein Polizist braucht seine Freizeit. Ich kann mich zwar aus gegebenem Anlass jederzeit in den Dienst versetzen, wenn das wirklich nötig ist. Sollte irgendwo ein Verbrechen verübt werden, muss ich schon überlegen, was ich ohne meine übliche Ausrüstung tun kann, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. Auf jeden Fall rufe ich sofort meine Kollegen über Notruf. Eine Streife ist dann in wenigen Minuten da und kann den Fall übernehmen.

Hasenfenster

Sind Sie denn in Ihrer jetzigen Tätigkeit auch im täglichen Polizeieinsatz oder konzentrieren Sie sich ganz auf die Verkehrserziehung?

BONGARTZ

Ich kümmere mich fast ausschließlich um Verkehrssicherheitsarbeit bei der Polizei. Dies betrifft allerdings auch gelegentliche Verkehrskontrollen und Ähnliches. Unsere Zielgruppe bei der Verkehrssicherheitsarbeit sind dabei alle von „ 3 bis 99 Jahren“.

Hasenfenster

Ich kenne noch die Radfahrprüfung in der Grundschule. Was gibt es denn noch alles? Fangen wir mal im Kindergarten an.

Pflicht zum Kindersitz im Auto

BONGARTZ

Zusammen mit einem Bezirksbeamten besuche ich die Einrichtungen. Hier geht es noch sehr um die Vorstellung des Berufes Polizist und um erste Grundlagen. Wir arbeiten hier mit den Schulanfängern in Gruppen von maximal 15 Kindern. Meistens beginnen wir mit einem Stuhlkreis, wo wir uns darüber unterhalten, wie die Kinder zum Kindergarten gekommen sind. Daraus ergeben sich dann schon viele Themen. Die meisten Kinder wissen aber auch schon, dass man sich im Auto anschnallen muss oder dass man gucken muss, bevor man über die Straße geht. Ich zeige ihnen zum Beispiel eine Markierung auf Höhe von 1,50m. So groß muss ein Kind nämlich sein, bevor es keinen Kindersitz oder zumindest ein Sitzkissen im Auto braucht. Dafür haben wir bei Veranstaltungen auch ein Tor, um die Größe zu messen.

Hasenfenster

Das habe ich schon mal beim Spielfest gesehen. Was machen denn Erwachsene, die nicht so groß sind?

BONGARTZ

Für alle über 12 Jahre gilt diese Regel nicht mehr.

Verkehrssicherheit im Kindergartenalter üben

Hasenfenster

Gibt es im Kindergarten dann auch noch praktische Übungen?

BONGARTZ

Ja, wir gehen gemeinsam nach draußen und lernen anhand einer Wegstrecke richtiges Verhalten. Kinder wollen Erwachsenen oft einen Gefallen tun, wenn sie Anweisungen befolgen. Sie schütteln also zum Beispiel an der Straße den Kopf hin und her, gucken aber gar nicht richtig. Oder sie können an einer bestimmten Stelle die Straße nicht wirklich einsehen. Dann müssen sie wissen, dass sie woanders hingehen sollen, anstatt einfach auf gut Glück loszulaufen. Das Lernen durch Praxis ist immer wichtig und umso wichtiger umso jünger die Kinder sind.

Hasenfenster

Wie sieht es denn mit den Eltern aus? Ich finde es manchmal schwierig, meinen Kindern sicheres und richtiges Verhalten im Straßenverkehr beizubringen, weil mir gar nicht die richtigen Übungen bekannt sind oder ich manches selbst nicht genau weiß. Nett gemeint ist es ja immer, wenn Autofahrer anhalten, um uns über die Straße zu lassen. Ich will dem Kind aber gerade beibringen zu warten, bis das Auto vorbei gefahren ist.

BONGARTZ

Es gibt jede Menge Informationen auch für Eltern oder eben auch für Großeltern. Wir machen viele Elternabende in Kindergärten und Schulen. Bei solchen Veranstaltungen geben wir auch Materialien aus. Und natürlich gibt es auch Informationen im Internet, zum Beispiel unter www.polizei.nrw.de/paderborn.

Walking Bus

Hasenfenster

Das schaue ich mir gleich direkt mal für unseren Web-Tipp an!  Wie geht es denn in der Grundschule mit ihrer Arbeit weiter? Betreuen Sie auch die Walking-Bus-Projekte?

BONGARTZ

Wenn so eine Aktion an einer Schule neu eingerichtet wird, informieren und beraten wir. Dabei gehen ja die Kinder mit freiwilligen Eltern jeden Morgen und vielleicht auch mittags einen bestimmten Weg entlang zur Schule oder zurück. Dabei laufen sie als Gruppe und mit Westen auch gleich gekleidet Haltestellen ab, wo neue Kinder dazukommen. Dafür braucht man aber einen verbindlichen „Fahrplan“, denn schließlich muss dieser Bus pünktlich und zuverlässig auch die Haltestellen passieren. Kinder warten nicht lange. Die komplette Betreuung können wir aber gar nicht übernehmen. Das organisieren und betreuen Schule und Elternschaft.

Hasenfenster

In der Grundschule ist Verkehrserziehung doch auch ohnehin Thema im Lehrplan, oder? Und Sie nehmen dann die Radfahrprüfung ab?

Mobilitätserziehung in der Grundschule

BONGARTZ

Ein Anliegen ist zunächst die Mobilitätserziehung. Schulen können ein Radmobil kostenlos über uns buchen. Das ist ein Fahrzeug mit Rollern, Fahrrädern und vielen Dingen, mit denen man einen Parcours aufbauen kann oder einfach jongliert und sich sonst wie mit den Fahrzeugen auf dem Schulhof oder „Schonraum“ bewegt. Das Angebot richtet sich an Kinder der Klassen 2-3.

Hasenfenster

Es geht also erst um die Fähigkeit des Radfahrens usw., bevor die Verkehrsregeln an die Reihe kommen?

BONGARTZ

Genau. Vielen Kindern fällt es auch in diesem Alter noch schwer, während der Fahrt einen Gegenstand festzuhalten, Handzeichen zu geben, Kurven zu fahren und und und. Das üben sie im Schutzraum des Schulhofes.

Radfahrprüfung

Hasenfenster

Dann aber die Radfahrprüfung  in der dritten Klasse. Ist die freiwillig?

BONGARTZ

In der vierten Klasse findet die statt. Die ist freiwillig, aber in den 13 Jahren, die ich daran beteiligt bin, gab es an meinen Schulen nur ein Kind, bei dem die Eltern die Teilnahme abgelehnt haben, weil das Kind nicht Rad fahren sollte. Wir führen die Prüfung zusammen mit Eltern und anderen Helfern als Streckenposten durch. Dabei soll der Weg möglichst viele verschiedene Situationen beinhalten. Also eine Ampel, Abbiegen, Querungshilfen – das sind Verkehrsinseln – und ähnliches. Außerdem gibt es einen Theorieteil, bei dem Fragen wie später in der Fahrschule gestellt werden.

Hasenfenster

Kann man auch durchfallen?

BONGARTZ

Wir wollen niemanden ausgrenzen. Daher kann man nur gut oder weniger gut daran teilnehmen. Es geht auch um eine Rückmeldung für die Eltern, wo ihre Kinder noch Übungsbedarf haben. Die schätzen die Fähigkeiten ihres Nachwuchses nämlich oft falsch ein.

Hasenfenster

Gibt es auch hier Elterninfoveranstaltungen?

BONGARTZ

Meist sind wir schon bei den Elternabenden zur Einschulung dabei, um möglichst viele Eltern zu erreichen. Aber es gibt auch spezielle Termine. Wir wollen zum Beispiel dafür sensibilisieren, dass Kinder manche Sachen im Straßenverkehr einfach nicht bewältigen können. Bei einer Übung bitte ich die Eltern oder auch Großeltern, innerhalb einer markierten Fläche durcheinander zu laufen, ohne sich gegenseitig zu berühren. Außerdem müssen sie mich im Blick behalten, weil ich mal eine grüne, mal eine rote Karte hochhalte. Die rote Karte fordert sofortiges Einfrieren der Bewegung. Das ist schon für Erwachsene eine sehr schwierige Übung. Kinder können dieses Nebeneinander von verschiedenen Handlungen gar nicht leisten. Oder die Eltern bekommen Scheuklappen, um sich in die Kinder und ihr sehr begrenztes Sichtfeld einzufühlen. Danach weiß man, dass man auf richtigem Umsehen bei der Straßenüberquerung bestehen muss. Kinder haben entwicklungsbedingt eingeschränktere Wahrnehmungen als Erwachsene.

Hasenfenster

Es ist doch auch schwer einzuschätzen, was Kinder können und was nicht. Da denkt man, das Kind weiß genau Bescheid und würde NIE auf die Straße laufen, und plötzlich passiert es doch. Oder es verhält sich alleine oder in einer anderen Gruppe einfach anders.

BONGARTZ

Deshalb gibt es für Autofahrer auch die Regel, dass man immer bremsbereit sein muss, wenn Kinder am Straßenrand sind. Es sind eben Kinder, und die verhalten sich nicht immer und absolut regelkonform.

Verkehrserziehung in der weiterführenden Schule

Hasenfenster

Lassen Sie uns weiter chronologisch vorgehen. Wie sieht es mit den Angeboten für weiterführende Schulen aus?

BONGARTZ

Auch da gibt es ganz verschiedene Programme. Wir machen beispielsweise Mofakurse. Seit drei Jahren  führen wir in den Oberstufen ein Programm für junge Fahrer an: Crashkurs, Realität erfahren- echt hart !

Hasenfenster

Man sollte doch meinen, dass die frisch aus der Fahrschule kommen und alles wissen.

BONGARTZ

Darum geht es auch gar nicht. Bei diesen Veranstaltungen wird dafür sensibilisiert, was es für andere bedeutet, wenn man als Autofahrer oder Mitfahrer in einen Unfall verwickelt ist, schwer verletzt oder sogar getötet wird. Die jungen Fahrer sind im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtheit der Fahrer einfach die größte Unfallgruppe. Wir gehen mit Menschen in die Schulen, die bei Unfällen gerufen werden, Ersthelfer an oft schrecklichen Unfallstellen. Es werden reale Bilder gezeigt und echte Geschichten erzählt. Da berichten ein Unfallsanitäter oder Notarzt, ein Feuerwehrmann, ein Notfallseelsorger und die Polizei von ihrer Arbeit, ihren Konflikten und Gefühlen. Das sind sehr emotionale Veranstaltungen, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Wenn etwa eine Notärztin die Frage in die Runde wirft, wie man denn entscheiden soll, wem man am Unfallort zuerst helfen soll. Oder wenn der Polizist berichtet, wie er einer Familie die Nachricht vom Tod eines Angehörigen überbringt. Wir stehen auch nach diesen Veranstaltungen den Jugendlichen noch zur Verfügung, und das wird dann auch  in Anspruch genommen. Nach ein paar Wochen kommen wir dann noch einmal zurück in die einzelnen Klassen, um das Ganze nachzuarbeiten. Wir wollen ja niemanden nur schocken, sondern etwas erreichen. Das Konzept kommt aus Großbritannien, wo es nachweislich die Unfallzahlen in dieser Altersgruppe gesenkt hat.

Hasenfenster

Das klingt tatsächlich sehr berührend. Ich bin erstaunt, dass diese Gruppe die häufigsten Unfallverursacher sind. Ich gestehe, dass ich auf Senioren getippt hätte.

BONGARTZ

Bei den jungen Menschen ist oft Selbstüberschätzung das Problem. Das kommt bei den Senioren nicht so oft vor. Die älteren Menschen haben mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen, wissen das aber auch und richten sich darauf ein. Sie vermeiden manche Situationen, fahren langsamer oder auch weniger. Auch für diese Gruppe gibt es übrigens Fahrsicherheitstrainings bei verschiedenen Institutionen. Genau wie für alle dazwischen.

Erwachsene als schlechte Vorbilder

Hasenfenster

Was sind denn bei der Verkehrserziehung die absoluten schlimmsten Vergehen der Erwachsenen?

BONGARTZ

Ganz klar das falsche Vormachen. In den Stuhlkreisen erzählen mir die Kinder zum Beispiel von Papa, der sich immer erst nach dem Losfahren anschnallt. Oder sie imitieren Jugendliche, die mit Stöpseln im Ohr Rad fahren. Die hören ja nichts mehr! Und ich erlebe selbst oft genug Erwachsene, die bei Rot über die Ampel gehen, und das auch, wenn Kinder daneben stehen. Die spreche ich dann übrigens auch außerhalb meiner Dienstzeit an! Unsere Arbeit hat auch nur begrenzt Einfluss, wenn die Eltern das Kind nicht in seinem Lernen unterstützen. Wir üben zum Beispiel viel am Schulweg, aber rein statistisch verunglücken Kinder zu 80 Prozent in ihrer Freizeit. Übrigens am häufigsten Jungen zwischen 10 und 13 Jahren. Die sind vermutlich gerade darauf aus, Grenzen auszuloten und sich zu beweisen.

Hasenfenster

Was sind denn ein paar wichtige Regeln für Kinder im Straßenverkehr, die Sie oft erklären, weil sie vielleicht auch zu wenig bekannt sind?

Radweg, Gehweg, Straße

BONGARTZ

Kinder bis zum vollendeten 8.Lebensjahr müssen, ältere Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr dürfen den Gehweg benutzen. Sie gehören nicht auf die Fahrbahn oder den Radweg.

Hasenfenster

Ach, ich lasse meinen Sohn immer auf dem Radweg fahren und dachte, da mache ich was richtig.

BONGARTZ

Wenn der Bürgersteig in Geh und Radweg geteilt ist, macht man das oft, aber streng genommen dürfen sie auch da nicht fahren. Wenn sie mal ins Schleudern geraten, sind sie auf dem Gehweg am sichersten. Im Alter von acht bis zehn Jahren dürfen sie dann wählen, ob sie schon geübt genug sind, um auf Radwegen und Straße zu fahren oder sich weiterhin auf dem Gehweg aufhalten zu wollen. Aber nach dem vollendeten 10. Lebensjahr gehören dann alle auf die Straße bzw. den Radweg.

Hasenfenster

Also dürfen tatsächlich Eltern nicht auf dem Gehweg mitfahren, wenn sie ihre Rad oder Roller fahrenden Kinder begleiten?

BONGARTZ

Nein, das dürfen sie nicht. [Dazu gab es inzwischen eine Gesetzesänderung, wie man zum Beispiel hier nachlesen kann – Anm. d. Red.]

Hasenfenster

Stimmt es auch, dass Kinder beim Überqueren einer Straße immer anhalten, absteigen und rüber schieben müssen?

BONGARTZ

Beim Überqueren einer Fahrbahn müssen Kinder immer absteigen.

Hasenfenster

Gibt es noch etwas, was immer wieder falsch gemacht wird?

BONGARTZ

Viele wissen nicht, dass eine Steckbeleuchtung am Fahrrad nicht ausreichend ist. Ein verkehrssicheres und damit straßentaugliches Rad braucht eine Dynamolampe. Die sind einfach verlässlicher. Beim Kauf sollte man also unbedingt auf die Straßentauglichkeit achten. Es werden viele Räder verkauft, die eben nur Sportgerät oder Spielrad sind. Die haben auf der Straße dann nichts zu suchen. Ich lasse die Kinder im 3.Schuljahr oft ein Fahrrad malen, und es ist sehr interessant, was sie für wichtig erachten und was nicht. Gemeinsam erarbeiten wir dann, was ein verkehrssicheres Rad ausmacht. Auch für Elektroräder gelten besondere Bestimmungen.

Fahrrad-Registrierung als Diebstahlschutz

Hasenfenster

Ich wüsste gerne noch, ob man immer noch sein Fahrrad registrieren lassen kann, um es vor Dieben zu schützen. Früher gab es da so Aufkleber.

BONGARTZ

Die gibt es nicht mehr, aber man kann mit dem Rad zur nächsten Polizeistation gehen, und wenn man dann glaubhaft macht, dass es das eigene Fahrrad ist, wird eine Beschreibung registriert. Alle wichtigen Daten werden in einer sogenannten Fahrradhalterdatei gespeichert und können uns somit nach einem Diebstahl des Rades behilflich sein.

Hasenfenster

Ich füge gleich auf jeden Fall nochmal die Regeln für ein verkehrssicheres Rad an, denn die muss ich auch mal wieder auffrischen. Danke für Ihre Zeit und die vielen interessanten Ausführungen! Und übrigens auch vielen Dank an den Kollegen Michael Biermann von der Pressestelle der Polizei Paderborn, der das Gespräch für uns vermittelt und begleitet hat.

Das verkehrssichere Rad sieht so aus:

  1. Zwei voneinander unabhängige Bremsen für das Vorder- und das Hinterrad.
  2. Weißer Scheinwerfer vorne, rotes Rücklicht mit eingebautem Rückstrahler hinten. Als Stromquelle ist ein Dynamo vorgeschrieben.
  3. Frontreflektor
  4. Ein weiterer roter Größenflächenrückstrahler.
  5. Je zwei gelbe Speichenreflektoren pro Rad oder Reifen mit reflektierenden Streifen, alternativ Reflektorstreifen an den Reifen oder Speichen
  6. Je zwei Tretstrahler pro Pedale.
  7. Eine hell tönende Klingel.

Außerdem ist aus polizeilicher Sicht wünschenswert:

  1. Die richtige Größe des Fahrrads.
  2. Kettenschutz
  3. Nabenschaltung
  4. Kind gerechter Handbremshebel
  5. Nabendynamo, Rücklicht mit Standlichtfunktion
  6. Gepäckträger und Schutzbleche zum sinnvollen Anbringen der Rückbeleuchtung
  7. Gepolsterte Lenkerenden vermindern das Verletzungsrisiko