Eine Trilogie in sechs Bänden. Da geht es ja schon los. Dieser Autor ist entweder wahnsinnig oder genial, wahrscheinlich beides. Denn wie sonst lässt es sich einer der besten mir bekannten Buchanfänge aller Zeiten zustande bringen? „Als Eddie Dickens elf Jahre alt war, bekamen seine beiden Eltern eine so abscheuliche Krankheit, von der sie gelb und wellig an den Rändern wurden und nach alten Wärmflaschen rochen.“ (assistiert wurde hier für die deutsche Ausgabe vom unbedingt ebenso genialen Harry Rowohlt als Übersetzer…). So geht es dann ohne Unterlass weiter. Eddie Dickens lebt vermutlich im viktorianischen England, aber eigentlich ist seine Welt zeitlos und auch von jeder Realität losgelöst. Dabei ist Eddie der einzige, der halbwegs normal wirkt. Sein Onkel? Verrückt. Seine Tante? Noch bekloppter. So heißen sie ja auch: Der Wahnsinnige Onkel Jack und die Wahnsinnige Tante Maud. Erster benutzt übrigens als Zahlungsmittel ausschließlich Trockenfisch, und letztere wohnt in einer aufgeblasenen Kuh. Die Handlung kommt nicht weniger gaga daher, und wenn man dann schon ganz wirr im Kopf ist, schaltet sich auch der Autor selbst noch ein. Ein völlig durchgeknalltes Buch. So viel Spaß habe ich beim Lesen selten gehabt. Man verfällt den Charakteren sofort und lässt sich vom Strudel der Ereignisse ziehen, so dass man die restlichen Teile direkt hinten dran liest. Für Erwachsene mit Spaß am Blödsinn und Kinder, die Quatschgeschichten und unfreiwillige Helden wie den schlauen kleinen Eddie lieben. Der Klappentext zitiert den englischen Guardian und hat Recht: „Eine fabelhafte Mischung aus Dickens und Monty Python.“
- Autor
- Philip Ardagh
- Seitenzahl
- 123
- Preis
- 5,90 €
- ISBN
- 978-357012701-8
- Verlag
- CBJ
- Altersempfehlung
- 10 bis 16 Jahre