Abenteuerspielplatz in Sande
Die Sommerferien über verwandelt Familie Wecker in Sande Feld und Wiese in einen Abenteuerspielplatz. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Lippesee kann man hier im Liegestuhl am aufgeschütteten Sand liegen, auf der Wiese sitzen, auf Klettergerüst und Sandberg spielen, nach Herzenslust matschen und sich vor allem durch das Dickicht des Hanflabyrinthes schlagen.
Auf Stempeljagd im Labyrinth
Naja, jetzt haben wir ein bisschen dick aufgetragen, denn ganz so gruselig ist es im Labyrinth dann auch wieder nicht. Die Pflanzen sind mehr als mannshoch und die Gänge durchaus verschlungen, so dass es nun nicht vollkommen pipileicht wäre, wieder raus zu finden. Zugleich aber ist der Bewuchs nicht so dicht, dass man nicht auch im allergrößten Notfall hindurch und hinaus könnte und die Wege sind breit genug, um sich wohl zu fühlen und im Übrigen auch für Rollstühle oder Kinderwagen geeignet. Der Trick wäre ja, eine Schulter immer an der „Wand“ zu halten, also immer rechts oder immer links abzubiegen. So findet man schnell wieder raus, aber das ist in diesem Falle ja nur der halbe Spaß. Am Eingang nämlich bekommt man eine Postkarte mit vier Stempelfeldern, die zugehörigen Stempelstationen sind im Labyrinth versteckt, so dass man das Gelände weiträumig abgehen muss. Wer so nachweislich alle Stempel gefunden hat, kann an einer Verlosung teilnehmen.
Wie das Labyrinth angelegt wird
In der Mitte des Labyrinths kann man einen Turm besteigen und sich so einen Überblick verschaffen und gleichzeitig die Aussicht übers Gelände genießen. Im Frühsommer werden die Pflanzen ausgesät und wenn sie dann halbhoch gewachsen sind, werden mit guten Gedanken im Kopf und frohen Mut per Motorfräse die Wege hinein gefräst. Einem festen Plan folgt man dabei nicht, auch wenn vorher kleine Zeichnungen angefertigt wurden. In diesem Jahr war in der Familie das Bienensterben Thema, und deshalb erkennt man auf der Luftaufnahme nun auch Biene und Blume. Die Pflanzen sind sehr anspruchslos, brauchen keinen Dünger, wie wir erfahren haben, und ganz offensichtlich hat ihnen auch der „Jahrhundertsommer“ nichts ausgemacht. Noch bis zum letzten Sommerferiensonntag bleibt das Labyrinth für Besucher geöffnet. Am 18. August werden zudem Spukgestalten dort erwartet, wenn Unerschrockene während der Gespensternacht sich mit Taschenlampen ins Labyrinth wagen. Danach dann werden die Pflanzen geerntet und zu Verbundplatten als Baumaterial verarbeitet.
ELTERNMEINUNG
Das Labyrinth ist was für jede Altersklasse, denn so oft hat man nicht die Möglichkeit, sich mal im Wegefinden auszuprobieren. Und man verliert schon rasch die Orientierung, auch wenn das die Jungs und Männer nie zugeben würden, Die wussten immer ganz genau, wo wir gerade waren, aber die würden ja auch nie nach dem Weg fragen. Dabei gehört das zu dem Schönen im Hanf: Sobald man auf eine andere Gruppe trifft, tauscht man aus, welche Stempel man schon hat und versucht, sich gegenseitig den Weg zu erklären, was gleichermaßen kommunikativ und sinnlos ist… Man muss schon einige Zeit einplanen und am besten legt man fest, wer den Weg bestimmen darf, sollte man als Gruppe zusammen bleiben wollen. Aber es ist schön zwischen den frischen grünen Pflanzen und riecht gut. Wie wir erfahren haben, lockt das Labyrinth auch Gestalten an, die sich den Rucksack vollpacken und dann glauben, sie hätten jetzt für den Eintritt noch was anderes bekommen. Denen sei gesagt, dass das so ein Hanf nicht ist…
Schließlich kann man noch entspannt auf der Wiese sitzen (fürs leibliche Wohl ist auch gesorgt, wie man so schön sagt) und den Kindern beim Spielen zuschauen.
KINDERMEINUNG
Man weiß gar nicht, was man besser finden soll: Das Labyrinth an sich, bei dem man sich wie ein Entdecker (oder natürlich eine Entdeckerin) im Dschungel fühlen kann, denn gerade für die Kinder ist das hier Grün, soweit das Auge reicht. Und wenn man sich dann auf einen der kleinen, nur platt gedrückten Schleichwege schlägt, wird es gleich noch besser. Die Stempelsuche ist ein großer Anreiz und motiviert zu viel Bewegung. Und auch danach waren die Kinder immer noch voller Tatendrang, den sie auf dem großzügigen Spielplatz mit Schaukeln, Schaukelkarrussel, Klettergerüst, kleinem Kinder-Hanf-Labyrinth und vor allem auf Wasserberg und Matschanlage ausleben konnten. Hier kann man schon mal einen Ferientag verbringen. Allerdings sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass man halbwegs sauber da wieder rauskommt. Aber, wer will das schon?